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Die regionale Wirtschaft braucht den raschen Exit aus dem Shutdown. In einer IHK-Umfrage bestätigteten fast alle befragten Unternehmen von einer existeziellen Krise im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie betroffen zu sein. Die Industrie und Handelskammer Potsdam hat ein Sechs-Punkte-Programm erstellt.

Die staatlichen Sicherheitsvorgaben und -auflagen müssen mit weiteren kurz-, mittel, und langfristige Maßnahmen begleitet werden. Neben der Sicherstellung der Kinderbetreuung sowie der vorsichtige Wiederaufnahme des Tourismus und der Gastronomie müssen weitere Lockerungen genehmigt werden. Dazu zählen steuerlichen Anreize, eine mittelfristige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten, eine verstärkte regionale Beschaffung der Öffentlichen Hand sowie die Förderung des internationalen Warenverkehrs.

Das Sechs-Punkte-Neustart-Programm der IHK Potsdam  (Auszug):

  1. Die Aufhebung oder Lockerung der Eindämmungsverordnung für diejenigen Unternehmen, Handelseinrichtungen, Institutionen, Schulen und Kindereinrichtungen, in denen die Einhaltung hygienischer Regeln in Eigenverantwortung für Mitarbeiter und Kunden sichergestellt werden können. Ausnahmeregelungen braucht es für die besonders hart getroffenen Hotel-, Gastro- und Tourismusbetriebe. Für Unternehmen, denen die Öffnung auch weiterhin zum Schutz der Allgemeinheit untersagt bleibt, sind Entschädigungen vorzunehmen.
  2. Verlorenen Boden gutmachen, indem die Öffnungszeiten für den Einzelhandel nach Wiedereröffnung der Geschäfte für die Dauer von mindestens zwei Jahren liberalisiert und flexibilisiert werden. Gerade eigentümergeführten Betrieben soll dies ermöglichen, im Laufe der Zeit einen Teil ihrer ausgefallenen Umsätze zu kompensieren. Zudem sollte der konsequente Einkauf von Produkten und Dienstleistungen für die öffentliche Hand in unserer Region erfolgen.
  3. Der Öffentliche Sektor muss aktiven Rückenwind geben, indem sämtliche Kredit- und Unterstützungsprogramme weiterhin unkompliziert und schnell zur Anwendung kommen. Dazu zählen ebenfalls verschlankte und beschleunigte Prozesse zur Planung und Umsetzung von Bau- und Infrastrukturvorhaben und der umfassende Ausbau der IT-Infrastrukturen.
  4. Um gerade den jungen Menschen Zuversicht zu geben, sollten besonders kleine Unternehmen bei der Fortzahlung der Ausbildungsvergütung unterstützt werden. Das neue Azubi-Ticket des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg muss den Auszubildenden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Den Weg frei gemacht für derartige Vergünstigungen hat die IHK Potsdam bereits mit ihrer AzubiCard.
  5. Wichtig ist eine kluge und weitsichtige Steuerpolitik, wonach Steuern, Abgaben und Auflagen bis mindestens Ende 2021 nicht verschärft werden, schließlich muss die Abschaffung des Solidaritätszuschlages umgesetzt werden.
  6. Die Krise ist als Weckruf für die Modernisierung und Digitalisierung aller Lebensbereiche – vom bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten bis zur Bereitstellung des schnellen Internets in allen Landesteilen – zu nutzen. Sämtliche Verwaltungsprozesse sind vollständig zu digitalisieren.

https://www.ihk-potsdam.de/servicemarken/presse/pressemitteilungen/pms-2020/neuer-inhalt20200417coronaexit-4768686

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